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Nach dem Gewitter gestern Abend war die Luft angenehm kühl.
Vor unserer Weiterfahrt wollten wir den Friedhof am Waterberg besuchen.
Soldaten der deutschen Schutztruppe, aber auch einige Angehörige sind dort
begraben. Die Schlacht am Waterberg gehört zu den dunkelsten Kapiteln deutscher
Kolonialgeschichte und endete mit der fast vollständigen Vernichtung der
Herero, die, in die wasserlose Omaheke getrieben, elend zugrunde gegangen sind.
Eine Gedenktafel erinnert inzwischen auch an diese Toten. Unser Ziel, Rundu,
liegt ganz im Norden von Namibia und gehört mit zu den am dichtesten
besiedelten Teilen des Landes. Wenn gestern die Kondition von uns Allen
gefordert war, dann brauchte heute unser Driver für 430 km
Geduld und starke Nerven. Auf den ersten 150
km Sandpiste begleitete uns das Plateau des Waterbergs noch eine gute Strecke,
keine Menschenseele, kein Auto weit und breit. Eine kleine Eselgruppe am Weg –
und schon schwärmten 5 Erwachsene zum Fotografieren aus. Zwei Kudus erwiesen
sich als fotoscheu. Das nächste Zwischenziel war der größte je gefundene
Meteorit. 50 t schwer, massiv Eisen, allerdings an manchen Stellen von „Hobbyanalytikern“
angekratzt, bietet er schon einen
imposanten Anblick. Die Anlage rundherum wunderschön bepflanzt war
zusätzlich ein Erlebnis. Auf guter Asphaltstraße ging es dann zügig dem Norden
entgegen. Fast unmerklich änderte sich die Landschaft. Typisch afrikanische
Krals tauchten auf, Kinder mit Schulmappen kamen uns entgegen, andere trugen
Wasserkanister zum nächsten Brunnen, Kühe, Ziegen und Esel grasten am Wegesrand
oder überqueren gelassen die vielbefahrene Straße.
An Schulgebäuden, Ständen mit Töpferwaren
oder Holzschnitzereien vorbei erreichten wir endlich unser Ziel. Direkt am
Okavango-Fluss gelegen haben wir nun den Abend bei einem traditionellen
afrikanischen Essen dieser Gegend beschlossen. In unserer Lodge gibt es hohen
Besuch, der Präsident von Namibia weilt hier.
Auch wenn Ihr es nicht glauben wollt: Wir wurden vom Präsidenten von
Namibia mit „Guten Abend“ und „Guten Appetit“ gegrüßt und waren neben seiner
Begleitung die einzigen fremden Gäste zum Abendessen! Wer auf Reisen ist, kann
schon auch mal etwas Außergewöhnliches erleben!
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